Sie ist seit vielen Jahren im Einsatz und noch immer ein Evergreen an der Köderfront: die Made. Ob einzeln, als Duo oder quirliges Bündel, im Sommer oder zur kalten Jahreszeit – an ihr kommt niemand so schnell vorbei. Sean Perez erklärt, was es mit dem Klassiker auf sich hat … (Angeln mit Maden, Angeln mit Caster, Angeln mit Pinkies und Co.)

Angeln mit Maden – einfach fängig

Rotauge
Vor allem beim Friedfischangeln lassen sich mit Maden schöne Fänge erzielen

Zugegeben, im Alltag erfreuen sich Maden geringer Beliebtheit. Doch so ekelerregend die große Mehrheit unserer nichtangelnden Mitbürger das Gekrabbel der weißlichen Fliegenlarven findet, so fasziniert sind wir Petrijünger von der Fangkraft der Maden. Wer sie schon am Haken hatte, wartete nicht lange auf den ersten Biss. Ob Rotauge, Brassen, Karausche, Schleie oder gar Karpfen: Einem zappelnden Madenbündel kann kaum ein Flossenträger widerstehen. Sogar Räuber wie Hechte, Zander und Barsche werden mit Maden gefangen. In der Regel zwar eher zufällig, aber nicht selten in beachtlichen Größen.

Als Made …

Maden
Angeln mit Maden: Die kleinen Krabbler sind als Angelköder beliebt

…wird die Larve eines Zweiflüglers, zum Beispiel einer Fliege, bezeichnet. Allen anderen Insektenarten gegenüber zeichnet sie sich unter anderem durch das vollständige Fehlen einer Kopfkapsel aus. Außer als Angelköder kommen Maden gezielt in der Medizin zum Einsatz, wo sie zur Heilung von Entzündungen verwendet werden. In manchen Ländern landen sie – roh oder in gerösteter Form – als Delikatesse auf dem Teller. Na dann: Mahlzeit! Ich zumindest habe sie lieber am Haken.

Beim Aufziehen den Kopf nicht verlieren

Kamatsu-Friedfischhaken
Beim Angeln mit Maden kommen dünne, qualitativ hochwertige Haken zum Einsatz

Das Anködern einer Made ist nicht immer einfach. Als Laie stellt sich beim Angeln mit Maden auch schnell die Frage, welches Ende auf den Haken gezogen wird. Wenn viele Angler vom Kopf der Made sprechen, meinen sie in der Regel das dicke, rundliche Hinterteil des Krabblers. Die beiden schwarzen Punkte am Körperende unterstützen diese Vermutung und werden oft für Augen gehalten. Das sind sie keineswegs – es handelt sich hierbei um die Geschlechtsanlagen. Der spitze, dünne Teil ist der eigentliche Kopf der Made. Damit sie am Haken besser halten, wird sie am besten an ihrem Hinterteil angeködert. Hier kommen dünndrähtige Angelhaken zum Einsatz, damit sie nicht ausläuft.

Tipp zur Aufbewahrung von Maden

Am besten werden alle Madenarten möglichst kühl und dunkel gelagert. Zur Aufbewahrung verwende ich eine ausreichend große Kunststoffdose mit kleinen Luftlöchern im Deckel. Maden sind lebende Tiere und entsprechend empfindlich bei hohen Temperaturen. An heißen Tagen müssen sie beim Angeln gekühlt werden. Hierzu eignen sich Gefrierakkus und eine geeignete Kühl- oder Ködertasche. Im Winter mögen es die kleinen Krabbler schön warm, damit sie nicht erfrieren.

Angeln mit Maden: Bündel für Kapitale

Am häufigsten werden Maden einzeln oder im Doppelpack angeködert. Doch wenn ich es beim Angeln mit Maden auf größere Fische abgesehen habe, biete ich ein ganzes Bündel der lebhaften Krabbler an. Sechs bis acht Maden am dünnen Einzelhaken der Größe 10 – das ist genau der richtige Happen für hungrige Fische. Noch fängiger wird das Bündel, wenn wir es im Wasser bewegen. Ob Grundmontage und Birnenblei oder schwebend mit der Pose, leicht gezupft macht es schneller auf sich aufmerksam und lockt so schicke Rotaugen, Brassen & Co noch schneller zum Köder.

Kamatsu-Angelhaken
Wenn die Form des Hakens passt, können auch mehrere Maden als Bündel aufgezogen werden

Um gute Madenbälle zum Anfüttern zu erhalten, gibt’s online oder beim Händler des Vertrauens sogenannten Madenkleber. Dieser ist wasserlöslich – so kannst Du einen ganzen Haufen Maden um Deinen Hakenköder fixieren. Nachdem alles am Angelplatz angekommen ist, fällt die angeklebte Ladung nach und nach ab und bildet so einen verführerischen Futterteppich direkt neben dem eigentlichen Hakenköder. Besser geht’s nicht.

Angeln mit Pinkies: Klein und fängig

Pinky-Maden
Pinkies kommen vor allem zur kalten Jahreszeit oder beim Köderfischangeln zum Einsatz

Pinkies sind Fliegenmaden im S-Format. Sie sind deutlich kleiner als herkömmliche Maden und haben eine pinke Färbung. Dank ihrer geringen Größe setze ich sie häufig als Köder für kleinere Weißfische ein, etwa wenn ich Köderfische für die Grundangelei auf Zander fangen möchte. Aber auch im Winter, wenn die Fische weniger Nahrung zu sich nehmen, sind Pinkies meine primäre Köderwahl beim Weißfischangeln.

Angeln mit Caster: Aussen hart, innen weich

Caster-und-Maden
Caster (links) und Made im Vergleich. Im Grundfutter locken sie Fische zum Platz

Nach einer gewissen Zeit verpuppen unsere lebhaften Maden. In diesem Zustand befinden sie sich in ein bewegungsloses Übergangsstadium zwischen der Larve und dem eigentlichen Insekt. Caster sind an ihrem dunkelbraunen, karamellähnlichen Farbton und ihrer harten Schale leicht zu erkennen. Dass sie sich jetzt nicht mehr als Angelköder eignen, ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Bereits verpuppte Maden sind sehr gut zum Anfüttern. Ihr könnt sie entweder direkt ins Grundfutter mischen, in Futterbälle hineindrücken oder lose als einzelne Häppchen verfüttern.

 

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